Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen

Die Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen umfasst die aktive Betreuung der körperlichen, geistigen und spirituellen Bedürfnisse des Kindes vom Zeitpunkt der Diagnosestellung an und schließt die Unterstützung der Familie mit ein. Die Versorgenden müssen die körperlichen und psychosozialen Leiden des Kindes erkennen und lindern. Eine effektive Palliativversorgung benötigt einen multidisziplinären Ansatz, der die Familie einbezieht und regionale Unterstützungsangebote nutzbar macht (Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 1998).


Kinderpalliativmedizin ist damit mehr als Körpermedizin. Sie lindert belastende Krankheitsbeschwerden und hilft den Familien, zusammen mit der Kinderhospizarbeit, die extremen Belastungen, die sich aus der Erkrankung ergeben, zu bewältigen und mit der kaum erträglichen Situation zurechtzukommen. Betroffene Kinder weisen ein überwiegend anderes Krankheitsbild auf als erwachsene Patientinnen und Patienten. Zudem haben schwerstkranke und sterbende Kinder und ihre Familien besondere Wünsche und Bedürfnisse, die beachtet werden müssen. Oftmals geht dem Tod von Kindern eine lange Krankheitsphase voraus, in der das erkrankte Kind bereits intensiv versorgt werden muss. Die gesamte Familie hat bereits beim Auftreten der Erkrankung einen hohen Bedarf an Informationen und Betreuung.


Um die Versorgung schwerstkranker und sterbender Kinder und Jugendlicher einschließlich ihrer Familien zu verbessern, hat das Bayerische Gesundheitsministerium im September 2009 ein Konzept veröffentlicht. Das Konzept soll flächendeckend – sowohl in Ballungsgebieten als auch im ländlichen Raum – den Aufbau einer umfassenden Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche voranbringen. Der Schwerpunkt liegt im Ausbau der häuslichen Versorgung durch speziell ausgebildete Kinderpalliativteams. Damit wird dem Wunsch vieler Kinder und ihrer Familien entsprochen, möglichst viel Zeit im vertrauten Umfeld verbringen zu können. Weitere Eckpunkte des Konzeptes sind die Errichtung einer Kinderpalliativstation am Klinikum der Universität München (eröffnete im Juni 2016) und die Zusammenarbeit mit kinderhospizlichen Einrichtungen.


§§ 37b, 39 Sozialgesetzbuch V


Gesetzliche Krankenkassen


www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/palliativversorgung


www.patientenportal.bayern.de

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