Schulberatung

Erste Ansprechpartner in Fragen der Bildung und Erziehung sind die Lehrkräfte Ihres Kindes. Darüber hinaus steht Ihnen in Bayern die Staatliche Schulberatung durch Beratungslehrkräfte, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie die Staatlichen Schulberatungsstellen zur Verfügung. Die Schulberatung hilft, die Anlagen einer Schülerin oder eines Schülers zu erkennen, ihre bzw. seine Fähigkeiten zu nutzen und die vielfältigen Bildungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Sie vermittelt Hilfe bei Schulproblemen und unterstützt Erziehungsberechtigte wie auch Lehrkräfte bei der Erziehungs- und Bildungsaufgabe. In Inklusionsfällen gibt sie Hilfestellungen für Schulleitungen, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler. Die Schulberatung steht Schülerinnen und Schülern aller Schularten offen. Sie ist neutral, vertraulich, lösungsorientiert und für Ratsuchende freiwillig und kostenfrei.


Beratungsorgane an den Schulen sind in Bayern


  • die einzelne Lehrkraft;
  • die für jede Schule bestellte Beratungslehrkraft;
  • der für die jeweilige Schule zuständige Schulpsychologe bzw. die für die jeweilige Schule zuständige Schulpsychologin;
  • die Staatliche Schulberatungsstelle im Regierungsbezirk.


An jeder Schule sind eine Beratungslehrkraft und ein Schulpsychologe bzw. eine Schulpsychologin bestellt.


Für Fragen des sonderpädagogischen Förderbedarfs stehen im vorschulischen Bereich die Mobilen Sonderpädagogischen Hilfen (MSH) und im schulischen Bereich die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste (MSD) zur Verfügung. Die MSD-Lehrkräfte diagnostizieren im Bereich des jeweiligen Förderschwerpunktes und beraten Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte sowie Schülerinnen und Schüler.


Beratungslehrkräfte


Beratungslehrkräfte gibt es an allen Schulen. Sie beraten Schüler und Eltern zum Beispiel


  • bei der Wahl der Schullaufbahn,
  • bei der Wahl von Fächern und Ausbildungsrichtungen innerhalb einer Schulart,
  • über die Möglichkeiten, innerhalb einer Schulart von einer Ausbildungsrichtung in eine andere zu wechseln,
  • bei der Entscheidung, welcher Schulabschluss angestrebt werden soll oder
  • bei der Vorbereitung auf die Berufs- oder Studienwahl.


Sie sind auch Ansprechpartner bei Lern-, Leistungs- und Verhaltensschwierigkeiten.


Schulpsychologinnen und Schulpsychologen


Schulpsychologinnen und Schulpsychologen bieten Beratung, Hilfe und Betreuung für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte an


  • in psychologisch komplexen Fällen und Fragestellungen, die den schulischen Bereich betreffen,
  • bei der Frage nach der Eignung für eine bestimmte Schulart,
  • bei Lern-, Leistungs- und Verhaltensschwierigkeiten,
  • bei der Förderung altersgemäßer Lern- und Arbeitsmethoden,
  • bei Erziehungsfragen,
  • bei schulischen Krisen und
  • bei Fragen der Inklusion.


Staatliche Schulberatungsstellen


Die neun Staatlichen Schulberatungsstellen sind die zentralen Beratungseinrichtungen für alle Schulen des Regierungsbezirks. An ihnen sind Schulpsychologinnen und  Schulpsychologen sowie Beratungslehrkräfte aller Schularten tätig. Ihre Aufgabe ist vor allem


  • bei schwierigen Beratungsfällen Entscheidungshilfen zu geben,
  • in Fragen der Inklusion zu beraten und zu vermitteln,
  • über den Aufbau des gesamten Schulwesens zu informieren,
  • Informationsmaterial über die verschiedenen Schularten zur Verfügung zu stellen,
  • die Beratungslehrkräfte und Schulpsychologinnen und Schulpsychologen aller Schulen fachlich zu betreuen und
  • Schulleitungen und Lehrkräfte zu beraten und unterstützen.


Eine Liste der Standorte mit den Kontaktdaten ist auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (www.schulberatung.bayern.de) abrufbar.

An jeder Staatlichen Schulberatungsstelle sind Ansprechpartner für Inklusion benannt, damit ratsuchenden Erziehungsberechtigten und Lehrkräften die rasche Kontaktaufnahme erleichtert wird; kompetente Ansprechpartner sind aber alle an den Staatlichen Schulberatungsstellen tätigen Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen aus den verschiedenen Schularten. Sie können in Fragen der Inklusion selbst diagnostizieren (ggf. in Kooperation mit den Fachkräften des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes) und beraten Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler. Sie können auch zur Moderation bei Konflikten zwischen Erziehungsberechtigten und Schule sowie zur Zusammenarbeit mit pädagogischen, psychologischen und medizinischen Fachdiensten hinzugezogen werden.


Die Staatlichen Schulberatungsstellen halten darüber hinaus besondere Beratungsangebote für Lehrkräfte (z. B. Supervision) bereit und führen Fortbildungen für Lehrkräfte zu pädagogischen und psychologischen Fragen (z. B. Mobbing, Krisenintervention) durch.


Um die Schulen in Krisensituationen eine zuverlässige notfallpsychologische Unterstützung und Hilfe beim Krisenmanagement bieten zu können, wird staatlicherseits das „Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen“ (KIBBS), bestehend aus speziell fortgebildeten staatlichen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen aller Schularten bereitgehalten. Die für die Leitung der regionalen KIBBS-Gruppen im Beratungsbezirk beauftragten Regionalkoordinatiorinnen und Regionalkoordinatoren sind den Staatlichen Schulberatungsstellen zugeordnet.


An die Staatlichen Schulberatungsstellen sind auch die Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz angebunden. Sie dienen Schülerinnen und Schülern, Erziehungsberechtigten, Lehrkräften und Schulleitungen als kompetente Ansprechpartner für verhaltensorientierte Prävention im Bereich des (Rechts-)Extremismus. Zu den Aufgaben der Regionalbeauftragten gehören im Einzelnen:


  • Durchführung von Beratungsgesprächen mit Lehrkräften, Eltern bzw. betroffenen Jugendlichen.
  • Aufbau und Pflege eines Netzwerks im jeweiligen Bezirk, z. B. mit Vertretern der Jugendhilfe, der Polizei sowie mit Vereinen.
  • Koordination von Angeboten für Schulen im Bereich der Konfliktbewältigung, der Gewaltprävention und der interkulturellen Pädagogik.
  • Mitwirken bei Fortbildungsangeboten der staatlichen Beratungsstellen und der staatlichen Lehrerfortbildung.
  • Information von Schulen durch Beiträge im Rahmen von Lehrerkonferenzen, Fachsitzungen, Fachbetreuertagungen, Schulleitertagungen oder Elternabende (in Zusammenarbeit mit Fachmitarbeiterinnen und Fachmitarbeitern der Ministerialbeauftragten und des ISB).


Inklusionsberatung am Schulamt (Bereich Grund-, Mittel- und Förderschulen)



    Die Beratung der Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist von hoher Bedeutung. Die Eltern sollen sich ergebnisoffen und fundiert informieren können, damit der passende Lernort für das Kind gefunden werden kann. Dies gilt insbesondere für die Einschulung, aber auch für einen etwaigen späteren Wechsel von der Förderschule an die Regelschule oder umgekehrt. Einzelfälle können dabei auch komplexer sein, insbesondere im Hinblick auf eine gegebenenfalls notwendige Unterstützung durch die Eingliederungshilfe bei einer inklusiven Unterrichtung. Auch wünschen sich einzelne Eltern eine Beratung auf überörtlicher Ebene. Aus diesen Gründen hat das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Anregungen des Bayerischen Landtages, insbesondere der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Bildungsausschusses, der Elternschaft, der damaligen Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung und des Verbandes der bayerischen Bezirke im Rahmen des Runden Tisches Inklusion am Staatsministerium aufgegriffen und eine interdisziplinäre, neutrale und vernetzte Beratung auf der Ebene der Grund-, Mittel- und Förderschule vorangebracht. Wichtig sind v. a. die Aspekte der Interdisziplinarität und der Vernetzung mit der Eingliederungshilfe und den kommunalen Sachaufwandsträgern in der Region. In Abstimmung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten sind seit dem Schuljahr 2015/16 flächendeckend solche Beratungsangebote an 75 Standorten entstanden; eine Liste der Standorte mit den Kontaktdaten ist auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (www.km.bayern.de/inklusion) abrufbar. Dieses Beratungsangebot ist interdisziplinär organisiert: In einem Team aus in der Regel zwei Lehrkräften kommt eine aus dem Bereich der Grundschule oder gegebenenfalls auch der Mittelschule und soll als ausgebildete Beratungslehrkraft oder Schulpsychologin bzw. Schulpsychologe zusätzlich Erfahrung in der Beratung besitzen. Die andere Lehrkraft verfügt über das Lehramt Sonderpädagogik und über Berufserfahrung im Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD). Bei sonderpädagogischen Förderschwerpunkten, die nicht durch diese Lehrkraft abgedeckt sind, kann die sonderpädagogische Fachlichkeit durch die spezifische Beratungsstelle der einschlägigen Förderschule oder deren MSD kooperativ eingebunden werden.



      Außerschulische Beratungseinrichtungen


      Über Probleme – etwa im Motivations- und Leistungsbereich sowie bei individueller Belastung – und Erziehungsfragen beraten außerdem die Erziehungsberatungsstellen, über weitere Fragen die Jugendämter (Erziehungshilfen für Kinder und Jugendliche) sowie private und kirchliche Beratungsstellen, über Probleme der Berufswahl die Berufsberatungsstellen der Agenturen für Arbeit (Arbeitsmarkt und Berufsberatung) und die akademischen Beratungsstellen (Studienberatung).


      Schulen


      www.schulberatung.bayern.de

      www.km.bayern.de/lehrer/schulleitungen/krisenintervention.html

      www.km.bayern.de/inklusion


       

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